Barrierefreiheit und Inklusion
Eine Einführung, alltägliche Erfahrungen und Absurditäten, und warum es uns alle angeht
Informationen zum Vortrag
- Slides und Text auf meiner Webseite: https://elfy.dev/38c3-vortrag/
- Slides und Text als PDF (nicht barrierefrei) und HTML
- Inhalt: viel Erfahrungsbericht(e), ich werde nicht allumfänglich sein beim Thema
- Gezeigte Bilder werden beschrieben, ansonsten Alt-Texte
- Keine Gebärdendolmetschung
- Sarkasmus im Vortrag ist gekennzeichnet (Tonspur oder mit “/s”)
- Content Notes/Warnings
- Ableismus
- Krankheiten und Diagnosen
- Gewalt (inkl. Morde) gegenüber behinderten Menschen
- Erwähnung von Selbsttötung
Aufbau und Inhalt des Vortrags
- Kurz zu meiner Person
- Teil 1 – die Theorie: Begrifflichkeiten, Konzepte, Rechtliches
- Teil 2 – der Realitätsabgleich
- Teil 3 – “was tun?”: der handlungsbezogenere Teil
- Q & A - Fragen und Antworten
Über mich
- Bei Fragen bin ich am Congress ansprechbar
- Online-Kontaktmöglichkeiten:
- Mastodon: elfy auf chaos.social
- Mail: elfy@riseup.net
Teil 1 – die Theorie
Teil 1: Definitionen
Inklusion
Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten soll, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen.
Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes - Fragen und Antworten, Frage 3 "Was ist Inklusion?"
Teil 1: Definitionen
Inklusion
Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten soll, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen.
Die Teilhabe darf nicht von Faktoren wie individuellen Fähigkeiten, ethnischer Herkunft, Geschlecht oder Alter abhängen. Vielfalt wird als normal vorausgesetzt. Daher müssen Strukturen geschaffen werden, durch die sich alle Menschen unabhängig von unterschiedlichen Voraussetzungen einbringen können.
Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes - Fragen und Antworten, Frage 3 "Was ist Inklusion?"
Teil 1: Definitionen
Behinderung
Als Behinderung bezeichnet man eine dauerhafte und gravierende Beeinträchtigung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe bzw. Teilnahme einer Person. Verursacht wird diese durch die Wechselwirkung ungünstiger sozialer oder anderer Umweltfaktoren (Barrieren) und solcher Eigenschaften der Betroffenen, welche die Überwindung der Barrieren erschweren oder unmöglich machen.
Quelle: Wikipedia-Artikel zu "Behinderung"
Teil 1: Definitionen
Barrierefreiheit (1)
Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind.
Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.
Teil 1: Definitionen
Barrierefreiheit (2)
- Was: Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche
- Wer: für Menschen mit Behinderungen
- Wie: in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.
Das Wie ist für den zweiten und dritten Teil des Vortrages wichtig!
Teil 1: Definitionen
Barrierefreiheit (3)
- Barrierefreiheit bedeutet nicht (nur) rollstuhlgerecht (!)
- Weitläufiges, bekanntestes Beispiel (z.B. Piktogramme)
- “sichtbares” Behinderungsbeispiel
- Selbst vieles “barrierefreies” (aka “rollstuhlgerechtes”) ist nicht vollständig rollstuhlgerecht
- Behinderungen sind sehr vielfältig und unterschiedlich und daraus die Anforderungen an Barrierefreiheit:
- Barrierefreiheit für Mobilität: z.B. Leitsysteme für Blinde, eindeutige und verständliche Wegbeschreibungen und Beschilderungen
- Kommunikation: z.B. Untertitel/Audiodeskriptionen, Punktschrift, Gebärdensprache, Leichte Sprache
- Kognitives: z.B. keine/weniger Ablenkungen durch Geräusche/Lichter/usw.
- Viele Behinderungen sind für Außenstehende nicht (unbedingt) sichtbar
- Psychische Krankheiten, Blindheit, Gehörlosigkeit, Schmerzen, Erschöpfung, chronische Krankheiten wie ME/CFS, uvm.
Teil 1: Definitionen
Hilfsmittel
- Definition (Hilfsmittel-Richtlinie):
Gegenstände, die im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg einer Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen, soweit sie nicht als allgemeine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens anzusehen sind.
- Wir alle benutzen Hilfsmittel im Alltag
- ISO 9999 hat plakative Beispiele, z.B. ein Tisch oder Auto
- Hilfsmittel sind tatsächlich Hilfs_mittel: sie erleichtern den Alltag und sind für Selbstbestimmung und Freiheiten relevant und essenziell
- Nicht die Hilfsmittel sind die Probleme (z.B. Rolli vs. Zug), sondern die Barriere (Stufe am Zug)
- Nutzung ist je nach Person und Umständen unterschiedlich
Teil 1: Definitionen
Behindertenfeindlichkeit
Behindertenfeindlichkeit bezeichnet die Ablehnung, Diskriminierung und Marginalisierung von Menschen mit Behinderungen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen einer feindselig-aggressiven Haltung von einzelnen Menschen bzw. von Menschengruppen behinderten Menschen gegenüber und gesellschaftlichen Verhältnissen, die Menschen mit Behinderungen benachteiligen.
Teil 1: Definitionen
Ableismus
Ableismus (von englisch able ‚fähig‘, mit Suffix -ism = „-ismus“) bezeichnet unterschiedliche Diskriminierungsformen gegenüber Menschen mit Behinderung. Der Begriff leitet sich vom anglo-amerikanischen ability („Fähigkeit“) ab und wurde von der US-amerikanischen Behindertenrechtsbewegung geprägt. Er steht für „die alltägliche Reduktion eines Menschen auf seine Beeinträchtigung“. Ableismus kann sich durch Nicht-Thematisierung der Behinderung zeigen wie durch Überbetonung der Behinderung, durch Abwertung und Ausgrenzung wegen abweichender Körperlichkeit wie durch paternalistische Fürsorge.
Teil 1: Definitionen
Intersektionalität
Intersektionalität (von englisch intersection „Schnittpunkt, Schnittmenge“) beschreibt die Überschneidung und Gleichzeitigkeit verschiedener Formen von Diskriminierung gegenüber einer Person in der gesellschaftlichen Realität.
Teil 1: Gesetze
- Artikel 3 des Grundgesetzes
- Absatz 3, Satz 2: “Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.”
- UN-BRK: UN-Behindertenrechtskonvention
- BTHG: Bundesteilhabegesetz
- SGB’s: Sozialgesetzbücher
- AGG: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
- BFSG: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz
Teil 1: Gesetze
UN-BRK
Überblick
- UN - Behindertenrechtskonvention
- Von 191 Staaten weltweit 2006 verabschiedet, 2008 in Kraft getreten
- Muss von Staaten umgesetzt werden
Teil 1: Gesetze
UN-BRK
Überblick
- UN - Behindertenrechtskonvention
- Von 191 Staaten weltweit 2006 verabschiedet, 2008 in Kraft getreten
- Muss von Staaten umgesetzt werden
Inhalte
- Behinderte Menschen sind gleichberechtigte Menschen und haben die gleichen Rechte
- Gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion in Gesellschaft und Alltag
- Integrative und gleichberechtigte Bildung
- Abschaffung von Segregation, z.B. im öffentlichen Leben oder am Arbeitsmarkt
Ja, dann ist doch alles gut!
- Ja, dann ist doch alles gut!
ODER?!!
*Trommelwirbel*
Nein.
- Nein.
(sonst müsste ich keinen Vortrag zu diesem Thema halten)
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Disclaimer
- Es wird jetzt etwas Rant-haft
- Alles Nachfolgende ist nicht persönlich gemeint
- Umgekehrt: alles Nachfolgende betrifft behinderte Menschen persönlich in ihrem Alltag
- Veranstaltungen im/vom Chaos sind durch Freiwillige organisiert
- Vieles bedingt sich durch Historie
- Heißt aber nicht, dass es keine Verantwortung gibt und Sachen so bleiben müssen!
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
38C3 mit Rolli – Vorab: Hotel
- Hotelbuchung
- Anreise zum Hotel möglich?
- Barrierefreiheit des Hotels?
- Freie barrierefreie Zimmer?
- Weg von Hotel zum CCH?
- Buchungsprozess über Webseite möglich?
- Preis bezahlbar?
- Regulärer Vorverkauf mit Warteschlange: schwierig/langsam bedienbar für behinderte Menschen
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
38C3 mit Rolli – Vorab: Anreise
- Nach Zugverbindungen suchen
- Bei Mobilitätsservicezentrale der Bahn potenzielle Hin- und Rückfahrtsverbindungen anmelden für Ein- und Ausstiege (extra Webseite)
- Hinfahrt wird bestätigt, Rückfahrt wird nach entgangenem Anruf von MSZ seitens MSZ ohne Gründe storniert
- Selbst anrufen, Warteschlange, am Telefon Situation erklären, Fahrt wird also doch gebucht
- Nach Prüfung, ob alle Hilfeleistungen korrekt sind: Zugfahrkarten buchen
- Später: Rückfahrtszeit ab Dammtor ändert sich, also bei MSZ anrufen und die Hilfeleistung anpassen lassen
- Insb. in Tagen vor Zugfahrten manuell nachprüfen, ob Verbindungen noch existieren/funktionieren
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
38C3 mit Rolli – Anreise
- Generell: aufgrund von Krankheiten/Behinderungen viel Gepäck dabei haben müssen, d.h. 2 kleine Koffer, ein Rucksack und eine kleinere Tasche
- Morgens feststellen, dass der Zug nach Dammtor 45 Minuten verspätet ist
- Trotzdem 20 Minuten vor eigentlicher Abfahrtszeit am Bahnhof sein müssen (d.h. 65 Minuten), keine richtigen warmen Wartemöglichkeiten
- Zug fährt ein, mit Rolli in den Zug hineingehubliftet werden
- Leute drumrum starren mich an (ist ja total spektakulär, wenn wer in den Zug einsteigt /s)
- Komplette Fahrt im Familienabteil, da es nur da Rollstuhlplätze gibt
- Im fahrenden Zug feststellen, dass ich in den falschen Zug gehubliftet wurde
- Mit Personal im Zug umplanen: spontaner Umstieg in Hannover (mit Unklarheit, ob am Bahnhof Personal verfügbar ist)
- In Dammtor abgeholt werden (vieles Gepäck von anderer Person transportieren lassen)
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
38C3 mit Rolli - 38C3
- Vieles weiß ich Vorab nicht (z.B. “das mit der Lounge”)
- Zugestellte Wege, bspw. bei Assemblies oder kaum Möglichkeiten an Tischen zu sein (z.B. Engelrestaurant)
- Sehr wenige Aufzüge, tw. nicht funktionierende (Treppenlift Radisson)
- Vortrag: Bühne stufenlos erreichbar? Pult benutzbar?
- Aussagen von Menschen
- Access Control Engel: ”manche Leute wollen sich einfach nicht helfen lassen”
- Mensch in Durchgang zur Lounge: “du sitzt doch eigentlich gar nicht im Rollstuhl”
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
38C3 mit Rolli – das mit der Lounge
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Crip Time/Tax
- Behinderter Alltag ist voller zeitlicher Mehraufwände, die bei nicht-behinderten Menschen nicht auftreten
- finanziell und/oder zeitlich
- viele Barriere-Workarounds erfordern Kontakt mit Menschen (der ohne Behinderung nicht nötig wäre)
- Kaum Sensibilität dafür seitens Gesellschaft / System / Institutionen
Beispiele:
- Vorab Zugänglichkeit klären (Internet oder Telefon) oder Mobilitätsservice für ÖPNV anmelden
- Keine freie (und z.B. nähere oder günstigere) Wahl haben bei Wohnung, Bildung, Reisemöglichkeiten und Hotel, Arbeitsplatz
- Bürokratie (z.B. Anträge): Leistungen von Trägern wie Krankenkasse, Wertmarke für ÖPNV
- Finanzielle Mehraufwände, z.B. Hilfsmittel, Medikamente
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Sprache
- “Behindert” bzw. “Behinderung” ist kein schlechtes / schlimmes / problematisches Wort
- Euphemismen
- “beeinträchtigte Menschen”, “Handicap”, “besondere Bedürfnisse”
- Dienen meist dem Wohlgefühl nicht-behinderter Menschen
- Aussagen wie “wenn ich im Rollstuhl säße, würde ich mich umbringen”
- Beleidigungen
- Sog. “Comedians” und deren Aussagen
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Gewalt
- Historie in Deutschland mit “Euthanasie” (“Vernichtung lebensunwerten Lebens”)
- Aktuelle Fälle struktureller und gesellschaftlicher Gewalt
- Morde an behinderten Menschen
- Gesetze und deren Umsetzung (z.B. IPReG, Sterbehilfe)
- Corona-Pandemie
- uvm.
- An Zugang o.ä. gehindert werden ist auch Gewalt (auch wenn es nicht so aussehen mag)
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Recap
- Wir sehen: zwischen Theorie und Realität liegen Welten
- Missachtung von Menschenrechten und Ausgrenzung findet weiterhin trotz UN-BRK und Gesetzen statt
- Teilweise sogar sehr explizit und bewusst, beispielsweise bei Bildungssystem oder Werkstätten
- Obwohl Gesetzes- und Rechtslage eindeutig sind, wird sich seitens Politik, Institutionen usw. weggeduckt oder sogar gegen Inklusion vorgegangen
- Barrierefreiheit und Inklusion werden oft als Mehraufwand, Kostenfaktor und Wohltätigkeitsveranstaltung gesehen
- Alle genannten (und nicht genannten Probleme) bzw. Barrieren sollten eigentlich nicht existieren
- Gesellschaftlich vieles “selbst-Schulterklopfen” für Dinge, die selbstverständlich sind / sein sollten
Teil 2 – Der Realitätsabgleich
Effekt bei behinderten Menschen
- Ausgrenzung: Gefühl nicht dazu zu gehören und als gleichberechtigter Mensch gesehen zu werden
- Barrieren werden abgetan, z.B. “es beträfe nicht so viele”
- “All creatures are welcome” – really all creatures?
- Mitleid und leere Worte bringen behinderte Menschen nicht weiter und wirken zynisch
- “Diversity”, “Vielfalt” und “Inklusion” hört sich toll an (für nicht-behinderte Menschen)
- Dank tagtäglicher Konfrontation mit menschengemachten Barrieren und Problemen enorm viel Frust und auf Dauer Wut
- Trauer, Einsamkeit, Resignation, Sarkasmus/Zynismus, Traumatisierung
Teil 3 – Was tun?
- Glücklicherweise (oder auch nicht?) sind Barrieren und Umstände änderbar, da sie von Menschen geschaffen sind
- Wir müssen alle dazu beitragen und mitkämpfen, dass sich Strukturen und Gegebenheiten verbessern
- von alleine wird es (leider) nicht passieren
Teil 3 – Was tun?
- Inklusion ist die Grundlage einer gerechten, respektvollen und gleichberechtigten Gesellschaft
- Und ein Menschenrecht, nicht mehr und nicht weniger
- Deutschland: 9.3% (7.9 Mio) der Menschen mit Schwerbehinderung
- Behinderung wird meistens im Laufe des Lebens erworben
- 3% aller schwerbehinderten Menschen in DE sind unter 18 Jahre alt
- Achtung - in Teilen fragwürdiges, häufig gebrachtes Argument: “man kann ja irgendwann selbst von Behinderung(en) betroffen sein”
Teil 3 – Was tun?
Würde die Barriere (z.B. umständlicher Zugang) existieren, wenn alle nicht-behinderten auch diese Barriere überwinden müssten?
Teil 3 – Was tun?
Würde die Barriere (z.B. umständlicher Zugang) existieren, wenn alle nicht-behinderten auch diese Barriere überwinden müssten?
Wie lange würde es dauern bis diese Barriere dann behoben werden würde?
Teil 3 – Was tun?
Würde die Barriere (z.B. umständlicher Zugang) existieren, wenn alle nicht-behinderten auch diese Barriere überwinden müssten?
Wie lange würde es dauern bis das Problem behoben werden würde?
Spoiler: wahrscheinlich nicht lange.
Teil 3 – Was tun?
Do’s
- Sich mit den Realitäten und Problemen von behinderten Menschen auseinander setzen und sie verstehen
- Empathie haben und lernbereit / offen sein
- Bewusstsein (“Awareness”) schaffen – Barrierefreiheit und Inklusion müssen zur Normalität werden
- Bei sich selbst
- Bei anderen Menschen (z.B. Fragen nach Barrierefreiheit, Informieren, usw.)
- Barrierefreiheit muss von Anfang an mitgedacht werden
- Nachträglich ist idR. teurer / komplexer
- Bietet Platz für lahme Ausreden, z.B. “bauliche Begebenheiten”
- Behinderte Menschen nicht-bevormundend einbeziehen (nicht nur Verbände, bei denen nicht-behinderte das Sagen haben)
- Menschen teilhaben lassen ist cool – z.B. haben mehr Leute was vom Mastodon-Posting, wenn ein Alt-Text dabei ist
Teil 3 – Was tun?
Don’ts
- Annahmen und Erwartungen an behinderte Menschen haben
- Jeder Mensch ist anders, das gilt auch bei Behinderten
- Dankbarkeit erwarten: wir erleben tagtäglich Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt und können sehr frustriert sein
- Gut gemeintes “Ungefragtes”
- Helfen
- Entweder fragen oder wenn nötig wird man gefragt
- Ratschläge und Tipps
- “Inspiration Porn”
- Problematische Sprache und Wörter
- Nach unten tretender “Humor”
- Euphemismen
- Sachen nicht zu Ende denken (z.B. zu steile Rampen, willkürlich platzierte Punktschriftelemente, usw.)
- bei Wahlen (z.B. nächstes Jahr) behindertenfeindliche Parteien wählen
Lieben Dank fürs Zuhören und wir sehen uns auf dem 38C3!
Ich habe Sticker mitgebracht!
Ihr findet sie bei den am Accessibility Infodesk oder bei den Haecksen.
Oder bei mir.
Motive: Disability Pride Flag und “Make it accessible or burn it down” mit Flamme in Disability Pride Flag Farben
Zeit für Fragen & Antworten
Kontakt: chaos.social/@elfy oder elfy@riseup.net
Webseite: https://elfy.dev/38c3-vortrag